Neue Chefärzte in der Chirurgie
Dr. med. Thomas Büllesbach und Dr. med. Konstantinos Lioupis übernehmen Chefarztposition von Dr. med Nikolaos Mastragelopulos
Nach 27 Jahren in Heinsberg als Chefarzt der Abteilung Chirurgie verlässt Dr. Nikolaos Mastragelopulos das Heinsberger Krankenhaus, um in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Dies nahm die Geschäftsleitung nun zum Anlass, die Chirurgie neu aufzustellen. Neben dem Bereich Unfallchirurgie und Orthopädie, den Chefarzt Dr. Claus Cieslok seit 2013 unter seiner Führung hat, wird der ehemals von Dr. Mastragelopulos verantwortete chirurgische Abteilungsbereich in die Gefäßchirurgie sowie Allgemein- und Viszeralchirurgie aufgeteilt. Bereits am 01.10.2019 wurde Dr. Thomas Büllesbach zum Chefarzt der Gefäßchirurgie ernannt. Am 01.01.2020 folgte Dr. Konstantinos Lioupis dem Ruf des Heinsberger Krankenhauses und übernahm die Allgemein- und Viszeralchirurgie.
„Beide neuen Chefärzte sind im Heinsberger Krankenhaus bekannte Gesichter“, verrät Geschäftsführer Heinz-Gerd Schröders. So hat Dr. Thomas Büllesbach bereits 2002 nach einigen Jahren im Marienkrankenhaus Soest seine Tätigkeit am Heinsberger Krankenhaus aufgenommen. Hier war er zunächst Assistenz-, dann Ober-, dann leitender Oberarzt und nun Chefarzt der Gefäßchirurgie. Als Facharzt für Chirurgie sowie Gefäßchirurgie und endovaskulärer Chirurg leitet er gemeinsam mit Dr. Günter Mertens, Chefarzt der Inneren Medizin, und Dr. Otto-Wilhelm Kuhrt-Lassay, diabetologischer Oberarzt der Inneren Medizin, das fachabteilungsübergreifende Gefäße- und Diabetes-Zentrum. Darin werden sowohl Untersuchungen als auch Behandlungen von den Fachabteilungen Angiologie, Diabetologie und Gefäßchirurgie bei allen Gefäßpatienten in enger Zusammenarbeit abgestimmt. Darüber hinaus leitet Dr. Büllesbach mit Dr. Günter Mertens und in Kooperation mit dem MVZ Diaverum Erkelenz das Shunt-Zentrum – eines der ersten bundesdeutschen Regionalen Zentren für Dialysezugänge. Zu seinen klinischen Schwerpunkten zählt Dr. Büllesbach sowohl die gefäßchirurgische Therapie von Durchblutungsstörungen der hirnversorgenden Gefäße, Arme und Beine, das Legen von arteriovenösen Dialyse-Shunts, die Behandlung von Krampfadern und Thrombosen sowie des diabetischen Fußsyndroms.
Auch Dr. Konstantinos Lioupis ist in Heinsberg kein Unbekannter, denn zum einen ist er gebürtiger Heinsberger und zum anderen hat er von 2004 bis 2008 Teile seiner chirurgischen Ausbildung im Heinsberger Krankenhaus absolviert. Im Klinikum Ludwigshafen erwarb er in der Folge die Facharztbezeichnung Chirurgie und Viszeralchirurgie wie auch die Zusatzbezeichnung Spezielle Viszeralchirurgie, bevor er 2015 zum Oberarzt ernannt wurde. Zu seinen klinischen Schwerpunkten gehören gutartige und bösartige Erkrankungen der Bauchhöhle, die Hernienchirurgie sowie die Chirurgie der Schilddrüse und Nebenschilddrüse. Minimal-invasive Verfahren spielen hierbei eine zentrale Rolle. Professor Dr. Willis, sein ehemaliger Chef am Klinikum in Ludwigshafen, findet für Dr. Lioupis nur lobende Worte. „Mit Dr. Lioupis verliere ich viel zu schnell einen unserer talentiertesten Oberärzte. Aber ich gönne ihm von Herzen die sehr seltene Gelegenheit, eine Chefarztposition in Heimatnähe zu bekleiden.“
„Wir sind überzeugt, dass wir mit Herrn Dr. Büllesbach und Herrn Dr. Lipoupis kompetente Chefärzte gefunden haben, die mit Herrn Dr. Cieslok und den übrigen Fach- und Assistenzärzten der Abteilung Chirurgie ein sehr gutes Team bilden werden“, ist sich Aufsichtsratsvorsitzender und Bürgermeister Wolfgang Dieder sicher.
Jeden Heinsberger zwei Mal operiert
Abschied nehmen mussten die Kolleginnen und Kollegen zum Jahresende von ihrem langjährigen Chefarzt Dr. Nikolaos Mastragelopulos. Vor über 27 Jahren kam er aus dem Klinikum Karlsruhe an das Heinsberger Krankenhaus und belebte die Abteilung nachhaltig, indem er sie um zahlreiche Leistungsschwerpunkte bereicherte. So stieg die Zahl der Behandlungsfälle bereits im Folgejahr seiner Einstellung schon um satte 40 %. Verschiedenartigste minimalinvasive Eingriffe, große tumorchirurgische OPs, thorax- und gefäßchirurgische Operationen und eine breit gefächerte Endoprothetik gehören seither zum operativen Standardprogramm. Jahr für Jahr wurden und werden kontinuierlich mehr stationäre Patienten in der Abteilung Chirurgie behandelt. „Heute sind es deutlich mehr als 3.000 stationäre Patienten und die Zahl der ambulanten Operationen und Spezialbehandlungen hat sich selbstredend vervielfacht“, verrät Geschäftsführer Heinz-Gerd Schröders. Dr. Mastragelopulos beschreibt es ein wenig eindrucksvoller: „Während meiner chefärztlichen Leitung wurden in der Chirurgie insgesamt ca. 66.000 ambulante und stationäre Operationen durchgeführt – für die Größe des Hauses eine ganze Menge. Das heißt: Jeden Bewohner der Stadt Heinsberg haben wir ca. zwei Mal operiert – rein statistisch natürlich“, fügt Mastragelopulos augenzwinkernd hinzu.
In den ersten Jahren leistete Dr. Mastragelopulos am Heinsberger Krankenhaus echte Pionierarbeit. Woraufhin in den folgenden Jahrzehnten unter seiner sehr aktiven Mitwirkung nahezu alle Strukturen der chirurgischen Arbeit grundlegend geändert bzw. weiterentwickelt. So initiierte er schon in den 90er Jahren eine ständige Tumorkonferenz unter Beteiligung externer Spezialisten und etablierte später ein zertifiziertes Magen-Darm-Zentrum. Schon früh setzte er sich mit der Geschäftsleitung für die Anerkennung als akademisches Lehrkrankenhaus der Uni Aachen ein und warb persönlich dafür bei den Gremien in Aachen. „Unter seiner Mitverantwortung wird in unserer Heimatstadt schon über Jahrzehnte eine chirurgische Abteilung mit einem weit über die Grund- und Regelversorgung hinausgehenden operativen Spektrum betrieben“, berichtet Wolfgang Dieder stolz. „Das Ziel einer umfassenden wohnortnahen Versorgung unserer Bevölkerung mit chirurgischen Leistungen wurde unter der Führung von Dr. Mastrageopulos zusammen mit Herrn Dr. Harmel bzw. seinem Nachfolger Dr. Cieslok mehr als erfüllt“, ergänzt Geschäftsführer Heinz-Gerd Schröders. Dieses Niveau zu halten und um neue Akzente zu erweitern, versprachen seine Nachfolger Büllesbach und Lioupis bei ihrer feierlichen Einführung, die im Rahmen einer Ärztefortbildung begangen wurde.
Auf Dr. Mastragelopulos warten nun entspanntere Tage im Kreise seiner Familie. Bestimmt werden auch häufigere und längere Aufenthalte in seiner Heimat Griechenland dazugehören. „Ich hoffe, dass nach dem Lebensabschnitt der Arbeit sich neue, mir bisher vielleicht unbekannte Perspektiven auftun“, so Dr. Mastragelopulos. Einen Rat für seine Kollegen hat er natürlich noch: „Führt und bringt die moderne Chirurgie weiter, aber lasst dabei die Standardchirurgie nie außer Acht!“
Bildunterschrift:
v.l.n.r. Dr. Claus Cieslok, Professor Dr. Stefan Willis, Dr. Konstantinos Lioupis, Heinz-Gerd Schröders, Dr. Nikolaos Mastragelopulos, Dr. Thomas Büllesbach, Wolfgang Dieder bei der Einführung und Verabschiedung im Rahmen der Ärztefortbildung