Navigationsgestützte Implantation von künstlichen Kniegelenken: Krankenhaus Heinsberg investiert in neuestes Modell

Bereits seit 2004 werden die Orthopäden des Städtischen Krankenhauses Heinsberg bei ihren Operationen am Knie durch das OrthoPilot® Navigationssystem unterstützt, nun von der Weiterentwicklung Orthopilot®Elite. Das Orthopilot®-System ermöglicht eine höchst mögliche Präzision. Und die entscheidet maßgeblich darüber, ob die Operation ein Erfolg ist oder nicht, weiß Chefarzt Dr. Claus Cieslok. Er arbeitet schon seit über 20 Jahren mit dem Navigationsgerät. „Ob das neue Kniegelenk perfekt sitzt und der Patient dauerhaft gut und schmerzfrei damit versorgt ist, hängt entscheidend davon ab, wie genau man es einsetzen kann“, weist Chefarzt Dr. Claus Cieslok hin. „Hier entscheiden Millimeter. Die Prothese, das Operationsfeld, der Einsatzwinkel – liegt man in einem Punkt nur einen Hauch daneben, kann das für die Patientinnen und Patienten erhebliche Probleme bereiten.“

Navigieren während der OP – so funktioniert das System.

Das Navigationssystem ist mit dem eines Autos vergleichbar. Es zeigt dem Operateur das gesamte Operationsfeld in 3D. Es führt durch alle Schritte und zeigt, wie beim Auto-Navi, Alternativen, wenn es zu Problemen kommt.

Um die individuelle Anatomie des Patienten auf einem Bildschirm darstellen zu können, werden Sender am Bein des Patienten und an den für die OP notwendigen Werkzeugen befestigt. Diese Sender kommunizieren mittels Infrarotstrahlen fortlaufend miteinander. Die in der Software hinterlegten Algorithmen errechnen daraus das Bild und geben so die wichtigen Hinweise auf die passgenaue Ausrichtung der Implantatkomponenten. So ist es z.B. bei der Implantation eines Kniegelenkersatzes besonders wichtig, dass die Mitte des Knies genau auf der Achse liegt, um keinen unerwünschten Abrieb der Prothese zu riskieren. Bei der OrthoPilot® Knienavigation werden dem Operateur Hinweise auf eine Achsabweichung gegeben und am Bildschirm angezeigt sowie Lösungsvorschläge unterbreitet. Jede noch so kleine Veränderung der Ausrichtung des Implantats kann der Operateur direkt mitverfolgen und erhält so eine Vorschau auf das mögliche Operationsergebnis und genaueste Hinweise darauf, wie der Knochen präpariert werden muss, um die Endoprothese exakt zu positionieren.

Geringere Belastung für den Patienten, deutlich weniger Nachbesserungen

Die navigationsgestützte Implantation bietet dem Patienten viele Vorteile. Die Befestigung der Sender erfolgt außen am Bein, ruft also keine Verletzung hervor. Außerdem sind keine strahlenintensiven CT- oder MRT-Aufnahmen im Vorfeld nötig, die den Körper belasten. Darüber hinaus ist die Revisionsrate – also die Notwendigkeit, nach der OP noch einmal mit einem erneuten Eingriff nachbessern zu müssen – deutlich geringer als bei konventionellen Operationsmethoden. Die Investition in das neueste Modell namens Orthopilot®Elite, die mit etwa 81.000 Euro zu beziffern ist, bietet noch einen weiteren Vorteil. Die OP-Zeit kann um rund 15 Minuten verkürzt werden, was den Kreislauf zusätzlich entlastet. Möglich wird das durch das neue Multifunktionswerkzeug, das der am Bodensee ansässige Hersteller Braun entwickelt hat. Der Operateur nutzt fortan nur noch ein Werkzeug, das die bisherigen Instrumente in einem vereint.

Wohnortnahe Versorgung gerne genutzt

„Die Bedingungen für eine Knieoperation in unserem Haus sind erstklassig. Nicht nur in medizinischer Hinsicht!“, bekräftigt Geschäftsführerin Anke Thelen und fragt: „Warum sollte man Untersuchungen, Eingriffe und eine anschließende Betreuung durch bekanntes und vertrautes ärztliches und pflegerisches Personal in einer familiären Atmosphäre wie hier nicht in der Nähe seines Wohnortes nutzen, wenn es so hervorragend funktioniert?“

Chefarzt Dr. Claus Cieslok arbeitet seit vielen Jahren mit dem Orthopilot® – auch das neueste Modell erfüllt seine Erwartungen.