Neues System zum Wundverschluss innerhalb des Magen-Darm-Traktes eingeführt

Ab sofort ist im Krankenhaus Heinsberg ein neues System zum endoskopischen Wundverschluss verfügbar: das X-Tack ™ Endoscopic HeliX Tacking System der Firma Boston Scientific. Damit optimiert das Haus die Wundversorgung von im Magen-Darm-Trakt liegenden Verletzungen – insbesondere größerer Verletzungen an schwer zugänglichen Stellen.

Bei dem neuen Verfahren werden über den Arbeitskanal des Endoskops, also im Rahmen einer Spiegelung, nacheinander vier kleine schraubenförmige Anker (1,5 x 5,5mm) z-förmig um die Verletzung im Gewebe platziert, mit einem fortlaufenden Faden zusammengezogen und fixiert. Das System bleibt bis zur Wundheilung ca. vier Wochen im Körper und wird dann ohne weiteres Zutun auf natürliche Weise ausgeschieden.

X-Tack erweitert die Möglichkeiten der minimal invasiven, endoskopischen Therapie merklich. „Das System bietet insbesondere Vorteile bei schwer zugänglichen Stellen im gesamten Magen-Darm-Trakt“, betont Chefarzt Dr. Carsten Triller, Gastroenterologe am Bauchzentrum des Krankenhauses. „Wundheilungsstörungen, die langwierige Behandlungen nach sich ziehen, kommen nicht selten vor, z.B. nach einer Bestrahlung und Operation von Speiseröhrentumoren, endoskopischen Tumorbehandlungen oder bei Defekten nach Magenoperationen. Das neue System bietet hier einen sicheren Wundverschluss und vermeidet diese Folgebeschwerden.“ Da das System auch das Verschließen von größeren Verletzungen zulässt, können darüber hinaus etwaige chirurgische Folgeeingriffe vermieden werden. Bislang konnten nur Verletzungen von bis zu 2 cm Durchmesser endoskopisch versorgt werden. Nun können Läsionen – so der medizinische Fachausdruck – bis 5cm Größe je nach Wundbeschaffenheit mit einem fortlaufenden Faden verschlossen werden, bei größeren Defekten werden mehrere Sets kombiniert. Dabei werden auch tiefe Muskelschichten erfasst und gegebenenfalls Narben- oder chirurgisches Klammernahtgewebe.

„Die Einführung des X-Tack™-Systems ist eine sehr gute Erweiterung des Leistungsspektrums unseres interdisziplinären Bauchzentrums“, hält Triller fest.

Chefarzt Dr. Triller und sein Endoskopie-Team

Schematische Zeichnung des Wundverschlusssystems