Beckenbodentraining mit Biofeedback

Sprechstunde in der gynäkologischen Ambulanz des Krankenhauses Heinsberg

Ein geschwächter Beckenboden kann unangenehm sein und die Lebensqualität erheblich beeinflussen. Einige Frauen haben nach der Geburt Probleme mit dem Beckenboden wie beispielsweise ein Fremdkörpergefühl oder Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Harn oder Stuhl. Andere Auslöser für Beckenbodenbeschwerden können Wechseljahre, chronische körperliche Überlastung, Übergewicht oder Medikamente sein. Die gute Nachricht: Durch gezielte Therapien können vielfach Beschwerden gelindert und operative Maßnahmen vermieden werden.

Erfolgreich war die Behandlung in den letzten Jahren bei vielen Patientinnen und Patienten mittels einer so genannten Biofeedback-Therapie. Dabei handelt es sich im Allgemeinen um ein verhaltenstherapeutisches Verfahren, bei dem Patienten lernen, unbewusste Körpervorgänge wahrzunehmen und aktiv zu beeinflussen. Die Methode zielt darauf ab, die willentliche Kontrolle über normalerweise unbewusste körperliche Prozesse zu verbessern. Bezüglich des Beckenbodens messen die Patienten mithilfe eines Biofeedback-Geräts ihre muskulären Aktivitäten und trainieren das Zusammenspiel zwischen den Beckenbodenmuskeln und den für sie zuständigen Nervenzentren, indem sie lernen, die Wahrnehmung und Koordination zu optimieren.

Biofeedback-Sprechstunde ab Juli

Ab 18. Juli wird Jessica Saure, Physio- und Beckenbodentherapeutin, in den Räumen der gynäkologischen Praxis, regelmäßig eine Sprechstunde anbieten. Dort wird sie die Patientinnen über das Verfahren informieren und in das Biofeedback-Gerät einweisen. Die Patientin wendet das Gerät dann zu Hause an und führt ein Protokoll, das in einem anschließenden Termin mit der Therapeutin besprochen wird.

Termine vergibt das Sekretariat der Gynäkologie unter der Rufnummer 02452 188-531.

Beckenbodentraining wichtiger Bestandteil der allgemeinen Gesundheit

Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe Mathias Dietzsch weiß, dass die Gesundheit des Beckenbodens oft unterschätzt wird. „Eine Beckenbodenschwäche tritt nicht nur nach einer Geburt auf. In diesem Zusammenhang hat man sie auf dem sprichwörtlichen Zettel und kümmert sich bei der Rückbildungsgymnastik um den Wiederaufbau der Muskulatur. Es wäre aber für alle Menschen ratsam, sich um den Beckenboden zu kümmern, da er die Körpermitte stützt, Inkontinenz und auch Rückenschmerzen vorbeugt und eine Rolle bei der sexuellen Gesundheit spielt. Das gilt im Übrigen natürlich auch für Männer!“

„Umfassende Trainings oder Rehasport-Angebote sollten deshalb immer auch den Beckenboden miteinbeziehen“, ergänzt Bettina Küppers, Leiterin der Physiotherapie am Krankenhaus Heinsberg. Bezüglich eines Beckenbodentraining können sich Patientinnen und Patienten auch an die Physiotherapie-Abteilung des Hauses wenden.

Chefarzt Mathias Dietzsch