Neue Wege in der Gefäßmedizin: Stoßwellen im Einsatz gegen Arterienverkalkung
Innovative Therapie im Krankenhaus Heinsberg verbessert die Durchblutung – ohne Operation
Verengte und stark verkalkte Blutgefäße zählen zu den größten gesundheitlichen Risiken unserer Zeit. Wenn sich sogenannte arteriosklerotische Plaques in den Arterien (Schlagadern) ablagern, wird der Blutfluss behindert – mit möglichen Folgen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen. Bisher ließen sich solche massiven Verkalkungen nur schwer behandeln, oft waren aufwendige Eingriffe notwendig.
Im Gefäße- und Diabetes-Zentrum des Krankenhauses Heinsberg kommt nun ein Verfahren zum Einsatz, das neue Perspektiven eröffnet: die Stoßwellentherapie. Dabei werden gezielte Schallimpulse auf die betroffenen Gefäße gerichtet, um die Ablagerungen in der Gefäßwand aufzulockern, einzuebnen und die Durchblutung zu verbessern – ganz ohne Operation. Die Praxis zeigt, dass die Methode gleichsam schonend und wirksam ist.
„Die Behandlung erfolgt minimalinvasiv, dauert nur wenige Minuten und kann oft verhindern, dass größere Eingriffe notwendig werden“, erklärt Chefarzt Dr. Günter Mertens, Angiologe.
So funktioniert die Stoßwellentherapie
Bei der Stoßwellentherapie wird ein Ballon über einen Katheter in das Gefäß eingeführt und bis in den verengten Bereich vorgeschoben. Dort bläst sich der Ballon auf und liegt nun eng an der Verkalkung an. Durch bis zu 50 bar starke Stoßwellen im Ballon wird die Ablagerung gebrochen und eingeebnet.
Die Stoßwellen, die im Abstand von einer Sekunde ausgelöst werden, lassen die Gefäßinnenwand unversehrt und wirken allein auf die Verkalkung. So entsteht wieder genug Raum für den Blutstrom, ohne dass Fremdmaterialien wie z.B. ein Stent eingesetzt werden müssen. Der Patient verspürt keinerlei Schmerzen. Eine belastende Narkose bleibt ihm ebenso erspart.
„Für viele Betroffene bedeutet die neue Therapie vor allem eines: wieder mehr Lebensqualität – ohne Angst vor einer Operation!“, resümiert Dr. Günter Mertens.
Auch stark verkalkte Verschlüsse der Beinschlagadern, wie bei der so genannten Schaufensterkrankheit, lösen Chefarzt Dr. Mertens und sein Team mit der minimal-invasiven Stoßwellentherapie auf.