Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie

Die Gefäßchirurgie umfasst die operative und konservative Behandlung von akuten sowie chronischen Erkrankungen und Verletzungen der Arterien und Venen mit Ausnahme der Brustschlagader und der herznahen Gefäße. Es werden alle konventionellen und speziellen Techniken (z. B. endovaskuläre Technik/Stentgraft) angewandt. Besonderes Augenmerk wird der Therapie chronischer und komplizierter Wunden, insbesondere beim diabetischen Fußsyndrom, dem Ulcus cruris (offene Beine) und der pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) geschenkt. Um eine schnelle und zielgerichtete Diagnostik und Behandlung gewährleisten zu können, legen wir besonderen Wert auf eine fachabteilungsübergreifende Kooperation.

In unserem neu gegründeten Gefäße- und Diabetes-Zentrum werden sowohl Untersuchungen als auch Behandlungen von den Fachabteilungen Angiologie  und Gefäßchirurgie bei allen Gefäßpatienten in enger Zusammenarbeit abgestimmt. Dies erfordert einen schnellen und reibungslosen Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten, von dem unsere Patienten nachhaltig profitieren: keine unnötigen Doppeluntersuchungen, schnellere und kompetentere Hilfe.

Den Schwerpunktbereich Gefäßchirurgie leitet unser Chefarzt Dr. Thomas Büllesbach, Facharzt für Chirurgie/Gefäßchirurgie.

KrankenhausHS1921_Dr. Nikolaos Mastragelopulos, KrankenhausHS0054_Dr. Thomas Büllesbach, Leitender Oberarzt Chirurgie

Leistungsspektrum des Gefäßchirurgischen Schwerpunktes

Zur Gefäßchirurgie gehören alle Therapien und Eingriffe am Arterien- und Venensystem wie z. B. Bypass- und Krampfaderoperationen. Alle modernen Verfahren der interventionellen, operativen und endoskopischen Behandlungsmethoden (z. B. Ballonkatheteraufdehnung verengter Arterien mit und ohne Stenteinlage, Stentprotheseneinlagen bei Wandaussackungen Aneurysmen ) der Bauch- und Beckenschlagader können in unserer Abteilung angewandt werden.

Eine qualifizierte Intensivstation sichert die erforderliche Nachbehandlung und Überwachung. In der gefäßchirurgischen Ambulanz können alle erforderlichen Untersuchungsmethoden (z. B. Doppler- und Duplexsonografie, Venenverschlussplethysmografie, etc.) ambulant sowie vorstationär durchgeführt werden. Angiografien mit modernster DSA-Technik erfolgen in Kooperation mit einer radiologischen Praxis, sowie auch direkt durch uns im OP.

  • Dopper-, Duplex-, und konventionelle Sonografie
  • Venenverschlussplethysmografie und Phlebodynamometrie
  • Phlebografie (Abteilung Innere Medizin
  • DSA-Angiografie intraoperativ
  • CT
  • Aussackungen der Gefäße (Aneurysmen)
    Zur Behandlung von Aneurysmen werden sämtliche gängigen operativen und in zunehmendem Umfang endovaskulären Behandlungsverfahren angeboten (Stentprothesen).
  • Durchblutungsstörungen der hirnversorgenden Gefäße
    Hier kommen zur Vermeidung eines Schlaganfalles operative Techniken, Carotis – Thrombendarteriektomie (TEA) oder Eversionsendarteriektomie (EEA) zur Anwendung.
  • Durchblutungsstörungen der Arme
    Hier kommen operative Maßnahmen in Form von Bypässen, Ballondilatationen und Stentimplantationen zum Einsatz. In besonderen Fällen, z. B. beim Engpasssyndrom (sog. Thoracic outlet syndrom TOS ), wird die operative Entfernung der 1. Rippe durchgeführt. Auch die Entfernung des Grenzstranges (Sympathektomie) kann mittels minimal-invasiver Technik angeboten werden.
  • Durchblutungsstörungen der Beine
    Bei der Behandlung der sog. Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit), dem Raucherbein und dem diabetischen Fußsyndrom kommen alle modernen Therapieverfahren, z. B. Venen- oder Kunststoffbypass bis auf den Fuß (crurale und pedale Bypasschirurgie), Ausschältechniken oder Ballondilatationen ggf. in Kombination mit Stentimplantationen, zur Anwendung, um die Durchblutung des Beines wiederherzustellen und eine drohende Amputation zu vermeiden.
  • Krampfadern
    Durch Einsatz moderner Operationsverfahren in minimal-invasiver Technik, z. B. endovaskuläre Laseroperation, Entfernung von Krampfadern über Minischnitte (Miniphlebektomie) bis zur hin zur Anwendung des klassischen Strippingverfahrens (Babcock-Cockett-Operation) kann eine stadiengerechte, ästhetisch günstige Behandlung der Varikosis und ihrer Folgen angeboten werden. Gesunde Venenabschnitte werden heutzutage weitgehend geschont. Durch das schonende Verfahren der endovaskulären Closure-Therapie werden größere Wunden und postoperative Schmerzen vermieden. Besenreiserkrampfadern werden mit Hochfrequenz-Mikrokoagulations-Verfahren effizient behandelt.
  • Thrombosen
    Die moderne Behandlung von Thrombosen (Blutgerinsel) im tiefen Venensystem kann heutzutage oftmals ambulant-medikamentös durchgeführt werden. Insbesondere die Diagnostik von angeborenen Gerinnungsdefekten (Thrombophilie) und deren medikamentöse Behandlung wird entsprechend der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse durchgeführt. In seltenen Fällen kann aber auch eine operative Behandlung (venöse Thrombektomie) oder zur Vermeidung einer Lungenembolie die Implantation eines CavaFilters erforderlich werden.
  • Diabetisches Fußsyndrom
    Die Behandlung dieses Krankheitsbildes erfordert eine enge Zusammenarbeit von Diabetologen und Gefäßspezialisten. Hierzu sind alle notwendigen Untersuchungs- und Behandlungsverfahren vorhanden. Seit Anfang des Jahres 2006 ist unser Haus dem „Disease-Management-Programm (DMP, Diabetes mellitus Typ 2) beigetreten. In den gemeinsamen Visiten des Diabetes-Behandlungsteams auf der interdisziplinären Diabetes-Station werden die Behandlungsstrategien des diabetischen Fußes festgelegt. Durch enge Kooperation mit niedergelassenen Diabetologen, Orthopädietechnikern und Orthopädieschuhmachern sowie Podologen ist eine optimale Versorgung gewährleistet.
  • Chronische Wunden
    Hier kommen modernste Therapieverfahren (Fasziotomie, Fasziectomie, Vacuumversiegelung – V.A.C. ® System und plastische Deckung) routinemäßig zur Anwendung.
  • Dialyse-Shunts
    Zur Behandlung der chronischen Niereninsuffizienz und zur Durchführung der dauerhaften Hämodialysebehandlung werden ateriovenöse Shunts (Verbindungen zwischen Venen und Arterien) unter der Haut angelegt. Dies erfolgt in enger Kooperation mit den niedergelassenen Dialysepraxen

Die Gefäße- und Diabetes-Station umfasst 26 Betten auf der 4. Etage. Ansprechpartner für die Patientinnen/Patienten und deren Angehörige sind die verantwortlichen Chef- und Oberärzte und die jeweilig zugeordneten Stationsärztinnen/-ärzte.

Daneben ist zur Behandlung Schwerkranker rund um die Uhr die acht Betten umfassende, interdisziplinär betriebene Intensivstation verfügbar.

In der Gefäße- und Diabetes-Ambulanz auf der 4. Etage werden Patientinnen und Patienten mit Gefäß- und/oder Diabeteserkrankungen zu festen Sprechzeiten behandelt.

Gefäßchirurgische Sprechstunde:

Montag: 13.00 – 15.30 Uhr

Dienstag: 11.00 Uhr – 14.00 Uhr

Mittwoch: 13.00 Uhr – 15.30 Uhr

Donnerstag: 11.00 – 14.00 Uhr

Bitte bringen Sie eine Überweisung vom niedergelassenen Chirurgen mit.

Angiologische Sprechstunde:

Montag bis Donnerstag: 14.00-16.00

Bitte bringen Sie eine Überweisung vom Hausarzt mit.

Terminvereinbarungen:

02452 188-4195